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Stärkerer Kampf gegen organisiertes Verbrechen an Kindern

Freitag, 13. Februar 2004 / 17:58 Uhr
aktualisiert: 18:23 Uhr

Bern - Im Kampf gegen das organisierte Verbrechen an Kindern soll die Schweiz eine Vorreiterrolle spielen. Die Rechtskommission des Nationalrates (RK) will diese Taten als unverjährbar strafbar erklären: Wo, wann und von wem auch immer sie begangen werden.

Verbrechen an Kindern sollen künftig nicht mehr verjähren.

Einstimmig unterstützt die RK eine Initiative von Jean-Paul Glasson (FDP/FR) und 50 Mitunterzeichenden. Das Strafgesetzbuch soll so geändert werden, dass das organisierte Verbrechen an Minderjährigen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und als Verstoss gegen die Interessen der internationalen Gemeinschaft eingestuft wird.

Vor allem Kinder aus armen Ländern und ärmlichen Verhältnissen würden immer wieder das Opfer krimineller Netzwerke, schreibt Glasson in der Begründung seines Vorstosses: Sie würden wie Eigentum behandelt, zu Straftaten gezwungen, auf offener Strasse hingerichtet, verkauft, geschmuggelt, sexuell ausgebeutet, für den Organhandel missbraucht.

Die Stiftung Terre des hommes begrüsst die klare Haltung der Kommission. In einer Petition mit 128 000 Unterschriften hatte sie im November das Gleiche gefordert wie Glasson. Kriminelle, die systematisch Kinder ausbeuteten und vor der Strafverfolgung über die Landesgrenze flüchteten, dürften nicht straffrei davonkommen.

Der Nationalrat wird sich voraussichtlich in der Junisession mit der Initiative befassen. Stimmt das Plenum dann zu, muss die Rechtskommission eine konkrete Vorlage ausarbeiten.

(tr/sda)