Für Pittsburgh war es der fünfte Triumph nach 1975, 1976, 1979 und 1980.
Pittsburgh zog durch diesen Triumph mit den Rekordsiegern Dallas und San Francisco gleich. «Big Ben» Roethlisberger, der Pittsburgh-Quarterback mit Schweizer Vorfahren, zeigte für einmal nur eine Durchschnittsleistung. Er warf zwei Interceptions (Fehlzuspiele), und lediglich neun seiner 21 Pässe kamen beim Mitspieler an. Roethlisberger ist mit 23 Jahren und 11 Monaten der bisher jüngste Quarterback, der die Super Bowl gewinnen konnte.
Roethlisbergers Teamkollege Hines Ward wurde zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt. Wide Receiver Ward fing Pässe für einen Raumgewinn von insgesamt 123 Yards. Er hatte in der ersten Hälfte ein 37-Yard-Zuspiel von Roethlisberger abgefangen und damit den ersten Steelers-Vorstoss in die gegnerische Endzone eingeleitet.
Der «Emmentaler» Roethlisberger sorgte in einem der folgenden Abschlussversuche mit einem Hechtsprung in die gegnerische Endzone für die ersten Punkte der Steelers. Dieser Touchdown wurde allerdings von den Schiedsrichtern erst nach Video-Konsultation anerkannt, da nicht klar ersichtlich war, ob Roethlisberger das Leder-Ei tatsächlich bis zur Trennlinie befördert hatte.
Die in der Halbzeit aufspielenden Rolling Stones hatten gerade ihre Instrumente eingepackt, als Pittsburghs Willie Parker 22 Sekunden nach Wiederbeginn mit dem Super-Bowl-Rekordlauf über 75 Yards für das zwischenzeitliche 14:3 der Steelers sorgte.
Für eine weitere spektakuläre Aktion sorgte Antwaan Randle El, der Passempfänger der Steelers. Er bediente Ward, der zum wertvollsten Spieler gewählt wurde, mit einem Zuspiel in bester Quarterback-Manier. Der vor 29 Jahren in Seoul geborene Ward verpasste in bislang acht NFL-Saisons bloss ein Spiel.
Abschied für den Bus
Ein weiterer Pittsburgh-Held war Jerome Bettis. Mit Tränen in den Augen bedankte er sich nach der Partie bei den rund 40 000 Steelers-Fans im Stadion. «Von solch einer Heimkehr habe ich niemals auch nur zu träumen gewagt», sagte der Publikumsliebling, den die Fans wegen seiner kräftigen Statur «Bus» nennen. Nach 13 Profi-Jahren beendete Pittsburghs Runningback seine NFL-Karriere ausgerechnet mit dem Finalsieg in seiner Heimatstadt Detroit. Die Fans feierten Bettis als «Champion der Herzen».
Steelers-Cheftrainer Bill Cowher wurde schon vor dem Abpfiff von seinen siegessicheren Spielern mit der traditionellen Dusche aus dem Energiedrink-Eimer «verwöhnt». In seinem 14. Jahr bei den Steelers gelang Cowher, dem dienstältesten Coach der Liga, endlich der grosse Triumph. «Das ist eine ganz besondere Gruppe von Spielern», schwärmte der in Pittsburgh gebürtige Cowher, der ebenfalls mit den Tränen kämpfte. «Diese Leute haben es so sehr verdient. Ich könnte nicht glücklicher sein.»
Den Ausschlag zum Erfolg gab letztlich die Galavorstellung der Steelers-Abwehr. Seahawks-Runningback Shaun Alexander, der gerade erst mit dem Saisonrekord von 28 Touchdowns zum besten Akteur der Saison gewählt worden war, wurde vom «Steel Curtain» (Stahlvorhang) ebenso gebremst wie Seattles Spielmacher Matt Hasselbeck. Es war bezeichnend, dass der einzige Touchdown der Seahawks entscheidend von deren Defense vorbereitet wurde.
Seahawks-Quarterback Matt Hasselbeck komplettierte letztlich nur 26 von 49 Würfen und blieb damit unter seinen Möglichkeiten. «Es ist bitter, dass wir ausgerechnet in der Super Bowl nicht an unsere bisherigen Leistungen anknüpfen konnten. Wir waren uns sicher, dass wir gewinnen werden», sagte Hasselbeck, dessen Seahawks erstmals im NFL-Final standen.
Detroit. 40. Super Bowl: Pittsburgh Steelers - Seattle Seahawks 21:10 (7:3). -- Pittsburgh zum fünften Mal nach 1975, 1976, 1979 und 1980 Super-Bowl-Gewinner.