LEICHTATHLETIK
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Stimmen von einigen Athleten

Freitag, 18. August 2006 / 22:39 Uhr
aktualisiert: 23:04 Uhr

Einschätzungen von Athleten zu ihren Leistungen am Leichtathletik-Meeting Weltklasse im Letzigrund Zürich.

Goldbarren für den 100m-Weltrekordler Asafa Powell.

Asafa Powell (Jam, 100 m): «Vielleicht sollte ich das nächste Mal über die Ziellinie tauchen, damit ich unter 9,77 bleibe. Nein, im Ernst, ich bin sehr zufrieden. Ich wusste, dass ich heute ein grosses Rennen machen kann. Ich hatte einen optimalen Start und konnte die Pace dann hochhalten. Der Wind war nicht ganz so stark, wie ich mir das gewünscht hätte. Wenn ich den Rest meiner Karriere 9,77 laufe, bin ich trotzdem sehr happy. Vor der Dopingkontrolle habe ich natürlich keine Angst. Im Gegenteil: nach diesen Jungs halte ich jeweils zuerst Ausschau, wenn ich die Ziellinie überquert habe.»

Said Saeed Shaheen (Katar, 3000 m Steeple): «Ich bin enttäuscht, denn ich wollte unbedingt Weltrekord laufen und hatte meine Planung schon lange darauf ausgerichtet, der Sieg war nicht so wichtig. Wir hatten keine gute Koordination zwischen dem zweiten und dritten Pacemaker, deshalb war ein besseres Resultat nicht möglich. Ich brauche nun einige Tage, um diese Enttäuschung zu verdauen und werde dann in Brüssel einen neuen Anlauf nehmen.

Francis Obikwelu (Por, 100 m): »Ich war von den Europameisterschaften her enorm müde. Für mich ist es aber überhaupt keine Überraschung zu sehen, wozu Asafa fähig ist. Ich wusste, dass er nach der langen Wettkampfpause bestens erholt sein würde.«

Tirunesh Dibaba (Äth, 5000 m): »Ich bin sehr glücklich, hier gewonnen zu haben. Bezüglich des Jackpots kann ich noch keine Prognosen machen, ich will einfach jedes Rennen gewinnen.«

Allen Johnson (USA, 110 m Hürden): »Mein sechster Sieg in Zürich ist aus zwei Gründen speziell. Erstens, weil ich lange verletzt war, erst seit zwei Wochen wieder voll trainieren kann und erst bei 95 Prozent meines Potenzials angelangt bin und zweitens, weil ich den Jungen gezeigt habe, dass mit mir noch zu rechnen ist.«

Lars Riedel (De, Diskus): »Der fünfte Platz ist für mich im Moment eine ganz gute Geschichte. Ich habe sehr gut geworfen, aber die Beine haben wie schon an der EM nicht gezündet. Schade, sonst wäre mein bester Wurf sicher etwa auf 68 Meter gegangen. Es schwingt schon einige Wehmut mit, dass dies das letzte Meeting hier war. Ich habe so viele wunderschöne Erinnerungen an dieses Stadion und habe mich auch das ganze Jahr auf den Wettkampf gefreut.«

Virgiljus Alekna (Lit, Diskus): »Ich wollte über 70 Meter werfen, war aber nach der EM und einem Meeting am Dienstag in Estland etwas müde. Aber es ist dennoch mein vierter Sieg hier in Zürich und ich bin nunmehr seit 20 Wettkämpfen ungeschlagen.«

Andreas Baumann (Sz, 100 m): »Ich bin nicht unzufrieden. Wie immer in dieser Saison war ich bis etwa 60 Meter dabei und habe dann abgebaut. Das liegt an einer Stressfraktur im Lendenwirbelbereich, mir fehlen einfach etwa drei Monate Basistraining. Die Atmosphäre war sensationell.«

Christian Belz (Sz, 5000 m): «Die Organisatoren hatten mir zwölfeinhalb Ehrenrunden versprochen und das wurde eingehalten. Es hat gewaltig gebrodelt. Die Zeit war zweitrangig, ich hatte ja die ganze Saison auf Göteborg ausgerichtet. Ich bin immer noch angeschlagen aus der Vorbereitung. Seit drei Wochen bin ich erkältet, dazu mental müde von der langen Saison. In Anbetracht dessen war es ein toller Abend.»

(smw/Si)


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