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Strassenkämpfe nach Häftlingstod auf den Malediven

Sonntag, 21. September 2003 / 09:29 Uhr

Colombo - Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt ist es auf den Malediven zu gewaltsamen Unruhen gekommen. Aufgebrachte Einwohner griffen Regierungsgebäude an und steckten mindestens zwei Polizeistationen in Brand. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Gewalt auf den als Ferieninseln bekannten Malediven.

Auslöser der Unruhen war der gewaltsame Tod eines Häftlings, der wegen Drogenbesitzes im Gefängnis gesessen hatte. Die Schulen in der Hauptstadt des moslemischen Inselstaats blieben geschlossen.

Schwer bewaffnete Polizisten patrouillierten durch die Hauptstadt Male. In einer Fernsehsansprache rief Präsident Maumoon Abdul Gayoom die Bürger zur Ruhe auf und kündigte eine Untersuchung der Gefängnisunruhen an, bei denen der Häftling umgekommen war.

Nach den Unruhen im Gefängnis von Maafushi hatten nach Polizeiangaben die Strassenkämpfe am Samstag begonnen. Angehörige hätten der Polizei die Schuld am Tod des Inhaftierten gegeben.

Die Kriminalitätsrate in dem bei zahlungskräftigen Touristen beliebten Inselstaat im Indischen Ozean ist vergleichsweise gering. Zuletzt hatte es vor 15 Jahren bei einem Putschversuch gegen Präsident Gayoom Strassenkämpfe in Male gegeben.

(rr/sda)