Studie: Bild von Ausländern prägte Wahlkampf Dienstag, 18. Dezember 2007 / 15:27 Uhr
Bern - Die negative Darstellung von Ausländern hat den vergangenen Wahlkampf entscheidend geprägt: Dies besagt eine von der Eidg. Kommission gegen Rassismus (EKR) in Auftrag gegebene Studie. Vor allem die SVP habe Ausländer als Problem dargestellt.
 Das negative Auslängerbild wurde in der Westschweiz häufiger korrigiert.
Drei Viertel der festgestellten negativen Darstellungen von Ausländern und Minderheitsangehörigen gingen auf diese Partei zurück, heisst es in einem EKR-Communiqué. Zielscheibe seien insbesondere Muslime und jugendliche Ausländer gewesen.
Die Studie der Universität Zürich nahm die Berichterstattung von total 13 Zeitungen sowie der Hauptnachrichtensendungen der drei Landesteile unter die Lupe. Zudem wurden Wahlkampfinserate untersucht.
Negative Verallgemeinerungen hätten die Wahlkampagne im letzten Sommer in hohem Masse geprägt, lautet das Fazit der Autoren. In 477 von insgesamt 3513 analysierten Beiträgen wurden Ausländern direkt oder indirekt verallgemeinernde Eigenschaften zugeschrieben, in der Mehrheit negative.
Medien korrigieren negatives Bild
Einerseits machen die Studienverfasser die SVP dafür verantwortlich: Die Partei habe das Thema zu einem zentralen Bestandteil ihres Wahlkampfs gemacht. Sie habe so genannte Typisierungen verwendet, die gegenüber Ausländern und ethnischen Minderheiten Distanz erzeugten.
Dem Thema zu Aufmerksamkeit verholfen hätten aber auch die Medien und andere Parteien. Zwar sei das negative Ausländerbild in der Mehrheit der Medienbeiträge, besonders in den Westschweizer Medien, korrigiert worden.
Die Berichterstattung an sich habe der Problematisierung von Ausländern aber schon zum Durchbruch verholfen. Das vor allem von der SVP lancierte Thema sei auch erfolgreich gewesen, weil politische Akteure im Verlauf des Wahlkampfs darauf reagierten und es aufgriffen.
(ht/sda)
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