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Sudan lässt Ultimatum verstreichen

Samstag, 18. Dezember 2004 / 21:04 Uhr

Khartum - Die internationalen Bemühungen um Frieden in der sudanesischen Krisenregion Darfur haben einen Rückschlag erlitten. Die Regierung in Khartum liess eine Frist zum Truppenrückzug verstreichen.

Die Menschen im Sudan warten weiter auf Frieden.

Die Afrikanische Union (AU) hatte den Rückzug sudanesischer Truppen aus kürzlich besetzten Gebieten bis Samstag 18.00 Uhr (MEZ) verlangt. Aussenminister Mustafa Osman Ismail sagte, die Truppen würden erst abgezogen, wenn auch die Rebellen aus Gebieten abzögen, die sie nach dem Waffenstillstandsabkommen vom April besetzten.

Wie können sich die Truppen zurückziehen, die doch für Sicherheit und Stabilität in der Region sorgen?, fragte Ismail vor Journalisten in der Hauptstadt Khartum.

Bei den Friedensgesprächen unter AU-Vermittlung in der nigerianischen Hauptstadt Abuja hatte die sudanesische Regierung noch am Mittwoch versprochen, ihre Offensive in der Krisenregion zu beenden. Die internationalen Vermittler in Abuja kamen zu einem Krisentreffen zusammen.

Der Darfur-Konflikt begann im Februar 2003 zwischen der Regierung und den arabischen Dschandschawid-Milizen auf der einen und den Rebellengruppen auf der anderen Seite. Laut UNO wurden bisher 1,65 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Mehr als 70 000 Menschen kamen ums Leben.

(mo/sda)


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