BIRMA/MYANMAR
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Suu Kyi spricht erstmals seit drei Jahren mit Parteiführung

Freitag, 9. November 2007 / 17:07 Uhr
aktualisiert: 12. November 2010 / 14:46 Uhr

Rangun - Die Militärjunta in Birma hat Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi einen etwas grösseren Spielraum gegeben. Suu Kyi durfte sich erstmals seit 2004 mit drei Vorstandsmitgliedern ihrer Nationalen Liga für Demokratie (NLD) unterhalten.

Das Land müsse erst einen «Heilungsprozess» durchlaufen, so Suu Kyi.

Anschliessend traf die Friedensnobelpreisträgerin in einem Gästehaus der Regierung ein weiteres Mal mit dem Abgesandten Aung Kyi zusammen, der seit Oktober für die Kontakte der Junta zu Suu Kyi zuständig ist.

Suu Kyi habe beim Treffen mit den Parteiführern gesagt, dass sie an den Willen der Regierung zur «nationalen Aussöhnung» glaube, teilte NLD-Sprecher Nyan Win mit. Unter Bezug auf die Niederschlagung der Demokratie-Bewegung Ende September habe sie gesagt, dass das Land zunächst einen «Heilungsprozess» durchlaufen müsse.

Suu Kyi sagte zu, weiter mit dem Junta-Beauftragten Aung Kyi zusammenzuarbeiten. Am Gespräch beteiligten sich die NLD-Führungsmitglieder Aung Shwe, Lwin und Nyunt Wai.

Suu Kyi wird seit 2003 in ihren Haus in Rangun festgehalten und darf sich selbst öffentlich nicht äussern. Insgesamt hat sie 12 der vergangenen 18 Jahre unter Hausarrest verbracht. Das Regime wirft ihr Aufwiegelung der Massen vor. Für ihren friedlichen Widerstand gegen das Regime gewann sie 1991 den Friedensnobelpreis.

Nach einem sechstägigen Aufenthalt war am Donnerstag der UNO-Sondergesandte Gambari aus Birma abgereist. In Singapur verlas Gambari eine Erklärung Suu Kyis, in der diese sich bereit erklärte, «im Interesse der Nation» mit der Junta zusammenzuarbeiten. Zugleich dankte sie der UNO für deren Vermittlung.

Gambari war Stunden zuvor in einer Residenz der Militärregierung in Rangun mit der Friedensnobelpreisträgerin zusammengetroffen.

(tri/sda)


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