KRIEG/TERROR
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Taiwan schlägt Friedensgespräche mit China vor

Sonntag, 10. Oktober 2004 / 10:12 Uhr

Taipeh - Taiwans Präsident Chen Shui Bian hat China Friedensgespräche vorgeschlagen. Am 55. Nationalfeiertag schlug Chen vor, Taiwan und China sollten das Wettrüsten beenden und ein Klima des gegenseitigen Vertrauens schaffen, um einen Krieg zu verhindern.

Chen Shui Bian will mit China reden.

Beide Seiten sollten ernsthaft über Rüstungskontrolle beraten und konkrete Massnahmen ergreifen, um die Spannungen in der Formosastrasse abzubauen, sagte Chen in einer Rede zum Nationalfeiertag in Taiwan. Es solle ein Verhaltenskodex für die Meeresenge zwischen China und Taiwan erarbeitet werden.

Taiwan sei zudem zu Gesprächen über alle Formen der politischen Beziehungen zu China bereit. Wir würden keine Möglichkeit ausschliessen, solange es die Zustimmung der 23 Millionen Menschen in Taiwan gibt, sagte Chen. China erklärte, die Regierung werde die Vorschläge prüfen.

Die Regierung Taiwans hatte am Samstag beschlossen, den bisherigen offiziellen Staatsnamen Republik China bei allen Dokumenten in Verbindung mit dem Ausland in Klammern den Namen Taiwan hinzuzufügen.

Der 1949 nach dem Sieg der Kommunisten Mao Tse-tungs auf dem Festland von Nationalchinesen auf der Insel Formosa gegründete Staat nennt sich gegenüber dem Ausland künftig offiziell Republik China (Taiwan).

Beobachter in Taipeh interpretierten dies als weiteren Schritt der Abgrenzung von Peking, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet. Aussenminister Chen Tang-sun begründete die Entscheidung damit, es sollten unnötige Schwierigkeiten vermieden werden.

(rr/sda)