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Tausende demonstrieren gegen Schwerverkehr vor Montblanc-Tunnel

Samstag, 5. Oktober 2002 / 15:40 Uhr

Rom - Tausende haben am Samstag vor dem italienischen Eingang des Montblanc-Tunnels gegen den Schwerverkehr protestiert. Unter den Demonstranten des Verbands Initiative Transport Europe befanden sich Delegationen aus Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz.

Die Demonstranten zogen bis zum Eingang des Tunnels. Dabei kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Kundgebung wurde von Verbänden des französischen Chamonix-Tals sowie von Umweltschutz-Organisationen wie Greenpeace, WWF und France Nature Environnement unterstützt.

Unser Ziel ist es, den LKW-Verkehr zu reduzieren, der verheerende Folgen für diese Gegend hat. Wir plädieren aber auch für eine gesamteuropäische Offensive zum Schutz der Alpen, sagte ein Sprecher der italienischen Umweltschutzorganisation Legambiente.

Dies ist das Resultat einer verzerrten Produktionspolitik in Europa, wo der Export und der Strassentransport auf Kosten der Schiene gefördert worden sind. Es wäre sinnvoller und gesünder, wenn Lokalproduktionen unterstützt würden, statt wilde Ausfuhren zu unterstützen, sagte der Sprecher weiter.

Wir bestreiten nicht, das Prinzip des Warenhandels. Wenn die EU jedoch keine Steuerpolitik auf den Güterverkehr einführt, wie die Schweiz betreibt, wird es kaum Chancen geben, den Schienenverkehr auf Kosten des LKW-Transports zu fördert, sagten die Umweltaktivisten.

Tausende Umweltschützer, Grüne und Transitgegner hatten bereits im Juni gegen die Freigabe des Tunnels für Schwerlasttransporte protestiert. Der 11,6 Kilometer lange Strassentunnel war mehr als drei Jahre nach der Brandkatastrophe mit 39 Toten im März 1999 gesperrt geblieben.

Schon seit Mitte Mai fahren Lastwagen mit mehr als 19 Tonnen durch den französisch-italienischen Tunnel, der bereits seit März wieder für Personenwagen geöffnet ist.

(sda)