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Tausende vergnügen sich auf autofreien Strassen in Bern

Sonntag, 3. Juli 2011 / 19:19 Uhr
aktualisiert: 19:37 Uhr

Bern - Menschen, die auf sonst viel befahrenen Strassen mit Rollschuhen herumfahren oder die auf Liegestühlen Live-Musik geniessen und dazu etwas trinken: So präsentierte sich am Sonntag ein guter Teil der Berner Innenstadt. Denn in der Bundesstadt war autofreier Sonntag.

Fussgänger hatten heute heute in Bern frei Strassen.

Die Stadt Bern schätzte die Zahl der Menschen, welche sich zwischen 9 Uhr morgens und 6 Uhr abends auf den autofreien Strassen und Plätzen für das von der Stadt angebotene Programm interessierten, auf über 25'000. Sie spricht in einer Mitteilung von einer friedlichen Veranstaltung ohne nennenswerte Zwischenfälle.

Vier Plätze hatte die Stadtregierung für den motorisierten Individualverkehr gesperrt sowie jeweils die Strassen oder einen Korridor dazwischen. Der Eigerplatz war beispielsweise ein grosser Spielplatz für Jung und Alt, der Thunplatz eine Sportstätte, und auf dem Bundesplatz traten mehrere Musikgruppen auf.

Bern wollte den autofreien Tag nicht mit dem Mahnfinger begehen, sondern ein stimmungsvolles Volksfest organisieren. «Unser Ziel ist erreicht: Wir wollten aufzeigen, dass der autofreie Sonntag nicht einschränkt, sondern neue Möglichkeiten schafft», lässt sich der zuständige Berner Gemeinderat Reto Nause im Communiqué zitieren.

Landesweit eine Premiere

Dabei hätte die Stadtregierung den autofreien Tag eigentlich gar nicht durchführen wollen: Im vergangenen Jahr strich sie die Kosten aus dem Budget. Es war schliesslich das Stadtparlament, das die Stadtregierung dazu zwang.

Die Stadt Bern hat nun 370'000 Franken für die Organisation ausgegeben. Rund 150 Personen standen laut dem Leiter des städtischen Amts für Umweltschutz, Adrian Stiefel, für Organisation, Sicherheit und Logistik im Einsatz.

Laut Nause war Berns autofreier Sonntag in dieser Form und mit diesem Aufwand nicht nur im Kanton, sondern auch landesweit eine Premiere.

(fest/sda)