ARCHITEKTUR
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Tessiner Architekt Livio Vacchini gestorben

Dienstag, 3. April 2007 / 13:08 Uhr
aktualisiert: 13:30 Uhr

Bern - Der Tessiner Architekt Livio Vacchini ist tot. Er verstarb am Montagabend im Spital von Basel nach langer Krankheit im Alter von 74 Jahren, wie eine Angestellte seines Studios am Dienstag eine Meldung des «Corriere del Ticino» bestätigte.

Livio Vacchini wurde 74 Jahre alt, links das Macconi Building in Lugano, 1973 - 2000.

Vacchini war ein Vertreter der so genannten «Tendenza», die 1975 in Zürich mit einer Ausstellung namens «Architektur des Aufbegehrens» die Weltbühne betrat.

Zusammen mit Mario Botta, Aurelio Galfetti und Luigi Snozzi rebellierte Vacchini gegen die damals in vollem Gang befindliche systematische Zersiedelung seines Heimatkantons. Radikal forderten sie, Orte und nicht einfach nur architektonische Objekte zu bauen.

Der 1933 in Locarno geborene Vacchini studierte von 1953 bis 1958 an der ETH in Zürich. 1961 gründete er sein eigenes Studio in Locarno. In der Folge arbeitete er eng mit Snozzi zusammen. Später war er Gastprofessor an der ETH und am Polytechnikum in Mailand.

Zu Vacchinis wichtigsten Werken gehören die Schulen in Locarno, Losone und Montagnola, die neue Architekturschule in Nancy (F), das Postzentrum in Locarno, die Mehrzweckhalle in Losone sowie die Neugestaltung der «Piazza del Sole» in Bellinzona.

Sein letztes monumentales Werk ist das von einem Stahlgitter umhüllte Geschäftshaus «Ferriera» im «Quartiere Nuovo» von Locarno, das im Jahr 2003 entstand. Es stellt laut Experten die Quintessenz von Vacchinis rationalistischem Neoklassizismus dar.

(fest/sda)