Er teilte mit, dass die Transplantation von Herzen zwingend zum Gebiet der Herzchirurgie gehöre, wenn diese operativ und wissenschaftlich auf höchster Ebene betrieben werden solle.

Die Absage Carrels an das USZ erfolgte lediglich neun Tage nach seiner Ernennung durch den Zürcher Universitätsrat. "Den Entscheid von Carrel haben wir mit Kopfschütteln zur Kenntnis genommen", sagte Hans Weder, Rektor der Universität Zürich, an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz.

Konzentration auf hoch spezialisierte Medizin

Bei seiner schriftlichen Zusage vor rund zwei Wochen habe Carrel gewusst, das in Zürich Herztransplantationen in Zukunft nicht mehr durchgeführt werden sollen. Der Verzicht auf Herztransplantationen steht im Zusammenhang mit einer interkantonalen Vereinbarung, die eine Konzentration der hoch spezialisierten Medizin anstrebt.

Dass Herztransplantationen nicht verhandelbar seien, hätten sie Carrel deutlich gemacht, erklärten USZ-Direktorin Christiane Roth und Alexander Borbély, Prorektor Forschung der Universität Zürich, vor den Medien. "Ich habe dies klar kommuniziert", sagte auch Gesundheitsdirektorin Verena Diener. Das Ganze sei nun ärgerlich.

Carrel war der Wunschkandidat für die Nachfolge von Marko Turina, der Ende August altershalber zurücktrat. Der 44-jährige Berner hätte im Juni 2005 die Leitung der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie am Zürcher Unispital übernommen sollen.(bert/sda)