KRIEG/TERROR
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Tote und Verletzte bei Bombenanschlägen in Indien

Freitag, 8. September 2006 / 18:53 Uhr

Neu Delhi - Bei zwei verheerenden Bombenanschlägen auf Teilnehmer eines muslimischen Festes sind im westindischen Bundesstaat Maharashtra nach Polizeiangaben mindestens 35 Menschen getötet und rund 100 verletzt worden.

Die Menschen seien nach der ersten Explosion in Panik aus der Moschee gelaufen.

Maharashtras Polizeichef P.S. Pasricha sagte, nach dem Freitagsgebet sei es zu zwei Bombenexplosionen nahe einer Moschee in der Stadt Malegaon gekommen, als die Gläubigen aus dem Gotteshaus strömten.

Der Nachrichtensender NDTV berichtete unter Berufung auf einen Polizeimajor, die Bombenexplosionen hätten unter den Gläubigen ein Blutbad mit 35 Toten und mehr als 100 Verletzten angerichtet. Die meisten Opfer habe es auf einem stark belebten Marktplatz nahe der Noorani-Moschee gegeben.

Die Menschen seien nach der ersten Explosion in Panik aus der Moschee gelaufen. Unter den Verletzten waren viele Kinder, die niedergetrampelt wurden.

Zusammenstösse zwischen Muslimen und Hindus

In der mehrheitlich muslimischen Textilstadt Malegaon ist es bereits häufiger zu blutigen Zusammenstössen zwischen Muslimen und Hindus gekommen. Sicherheitskräfte gingen davon aus, dass mit den Anschlägen religiöse Spannungen geschürt werden sollen.

Malegaon liegt rund 260 Kilometer nordwestlich der Wirtschaftsmetropole Bombay, der Hauptstadt Maharashtras. Bei einer Anschlagserie in Vorortzügen in Bombay waren am 11. Juli 186 Menschen getötet und hunderte verletzt worden.

Ausgangssperre verhängt

Nach den Anschlägen in Malegaon schickte das Innenministerium in Neu- Delhi zusätzliche Einheiten der Bundespolizei in den Ort. Die Polizei verhängte eine Ausgangssperre. Polizeivertreter sagten, die Lage in Malegaon sei angespannt. Mehrere Gruppen demonstrierten mit Sprechchören gegen die Behörden.

Nach den Anschlägen von Bombay haben die Ermittler vor allem die von Pakistan aus agierende militante Gruppe Lashkar-e-Taiba und den pakistanischen Militärgeheimdienst ISI als Drahtzieher der Attentate verdächtigt. Pakistans Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

(smw/sda)