Touristen aus Gondel geschleudert Montag, 5. September 2005 / 21:02 Uhr aktualisiert: 22:21 Uhr
Innsbruck - Beim schwersten Seilbahnunglück in den österreichischen Alpen sind neun deutsche Ski-Touristen ums Leben gekommen.
 Ein Betonstück tötete im Tirol neun deutsche Touristen.
Ein Transporthelikopter hatte bei Sölden im Tirol ein 750 Kilogramm schweres Betonstück verloren und damit eine Gondel getroffen.
Insgesamt waren drei Gondeln der Schwarzen Schneidbahn von dem Unglück betroffen. Eine stürzte nach Polizeiangaben ab, als der Betonblock auf sie prallte. Von den fünf Insassen dieser Gondel kamen drei ums Leben, wie die Seilbahnbetreiber mitteilten.
35 Personen in der Seilbahn
Sechs von acht Insassen der darüber fahrenden Kabine starben, als sie durch die heftigen Schwingungen der Seile aus den Fenstern geschleudert wurden. Ein Passagier in einer dritten Gondel sei schwer verletzt worden. Insgesamt befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 35 Menschen in der Seilbahn.
Die Rettungskräfte des Feriengebiets am Tiefenbachferner leiteten einen Grosseinsatz ein. Mehr als 35 Einsatzkräfte und zwölf Rettungshelikopter waren nach Angaben eines Sprechers vom Roten Kreuz im Einsatz. 19 in weiteren Gondeln eingeschlossene Passagiere wurden mit Helikoptern evakuiert.
Pilot steht unter Schock
Nach Angaben des österreichischen Fernsehsenders ORF wollten die getöteten deutschen Touristen auf dem in 3250 Metern Höhe gelegenen Rettenbach-Gletscher Ski fahren. Der Gletscher ist auch in den Sommermonaten ein beliebtes Skigebiet.
Ob der Unfall durch einen technischen Defekt oder menschliches Versagen verursacht wurde, war nach Polizeiangaben unklar. Der Pilot stehe unter Schock und habe «keine Erklärung» für den Unfall, sagte ein Sprecher des Helikopter-Unternehmens. Der Betonblock war für den Ausbau einer Bergstation auf dem Rettenbach-Gletscher bestimmt.
(sda)
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