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Trauerfeier für Paul Spiegel

Sonntag, 28. Mai 2006 / 18:20 Uhr

Düsseldorf - In Düsseldorf haben rund 1500 Trauergäste von Paul Spiegel, dem vor einem Monat verstorbenen Präsidenten des Zentralrates der Juden Abschied genommen.

Paul Spiegel starb im Alter von 68 Jahren.

Der Kampf gegen den Extremismus stand dabei im Zentrum.

«Wir dürfen nicht dulden, dass hier zu Lande Orte entstehen, an denen Menschen, die als Fremde wahrgenommen werden, fürchten müssen, dass ihre Würde verletzt wird, dass sie um ihre Gesundheit und um ihr Leben bangen müssen», sagte der deutsche Bundespräsident Horst Köhler.

Es gebe alte und neue antisemitische Denkmuster im Land. «Darüber können wir nicht hinwegsehen. Es bleibt ein immer währender Auftrag, jüdisches Leben in Deutschland zu schützen und zu stärken.»

Moralische Instanz

Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte Spiegel eine moralische Instanz. Angesichts der jüngsten Übergriffe von Extremisten müsse gelten: «Null Toleranz gegen rechtsextreme Gewalt. Diese Gewalt hat keinen Platz unter uns.»

Spiegel war am 30. April nach schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren in Düsseldorf gestorben. Er hatte 2000 als Nachfolger von Ignatz Bubis sein Amt als oberster Vertreter der mehr als 100 000 Juden in Deutschland angetreten.

(rr/sda)