UNGLÜCKSFÄLLE
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Trotz sinkender Pegel bleibt Lage dramatisch

Montag, 5. November 2007 / 07:33 Uhr
aktualisiert: 6. November 2007 / 20:45 Uhr

Mexiko-Stadt - Trotz sinkender Wasserstände bleibt die Lage im mexikanischen Katastrophengebiet dramatisch. Tausende Menschen blieben in den Bundesstaaten Tabasco und Chiapas durch die Überschwemmungen von der Aussenwelt abgeschnitten.

Rund die Hälfte der zwei Millionen Einwohner Tabascos sind von den Überschwemmungen betroffen.

Viele von ihnen hatten seit fünf Tagen nichts zu essen bekommen. Mehr als 800'000 Menschen, hauptsächlich in Tabasco, sind obdachlos. Die Behörden sprachen bislang von fünf Toten, in unbestätigten Meldungen ist von acht Opfern die Rede. Inzwischen haben die starken Regenfälle aufgehört.

«Die Menschen wollen zur Normalität zurückkehren», schrieb die Tageszeitung «Tabasco Hoy». Doch während Tausende von Rettern mit Booten und Helikoptern noch immer im Einsatz sind, um Einwohner in Sicherheit zu bringen, versuchten Polizei und Streitkräfte weiterhin, Plünderungen zu verhindern.

Nach einem Bericht der Zeitung «El Universal» fingen Hilfsmannschaften am Stadtrand von Villahermosa ein drei Meter langes Krokodil. Es wurde befürchtet, dass weitere Krokodile, die sonst an den Flussufern leben, in die Ortschaften kommen könnten.

Bisher keine Epidemien

Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde teilte mit, dass es bislang keine Anzeichen für einen Ausbruch von Epidemien und Krankheiten wie Malaria, Hepatitis A, Grippe und Denguefieber gebe. 300 Spezialärzte hätten eine Impfaktion begonnen.

Präsident Felipe Calderón, der am Sonntag erneut in das Katastrophengebiet kam, kündigte ein Hilfspaket für Tabasco an. Dem Staat, den Unternehmen und Bürgern sollen vorübergehend Stromrechnungen und Steuerzahlungen erlassen werden.

Ausmass der Katastrophe noch unklar

Flugzeuge und Helikopter der Sicherheitskräfte aus ganz Mexiko versorgten Menschen mit Lebensmitteln. Ausserdem konnten Armeefahrzeuge zusammen mit dem Roten Kreuz in bislang von der Aussenwelt abgeschnittene Gebiete vordringen.

Über das Ausmass der Schäden wurde bilang nur spekuliert. Das Landwirtschaftsministerium schätzt, dass rund 160'000 Hektar Kulturland verwüstet worden sind. Zudem befürchten die Viehzüchter, dass die meisten ihrer Tiere in den Fluten verenden.

(fest/sda)


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