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Umstrittene Wehrmachtsausstellung nächstes Jahr wieder zu sehen

Donnerstag, 23. November 2000 / 12:37 Uhr

Hamburg - Die umstrittene Ausstellung über Verbrechen der Wehrmacht soll im kommenden Jahr wieder zu sehen sein. Der Leiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Jan Philipp Reemtsma, sagte am Donnerstag in Hamburg, die Ausstellung werde nach der Kritik völlig überarbeitet.

Damit folgt er der Empfehlung der Wissenschaftlerkommission, die Bilder, Texte und Dokumentationen der Ausstellung seit November vergangenen Jahres eingehend auf ihre Richtigkeit hin überprüft hat. Wann und wo sie zum ersten Mal gezeigt wird, steht laut Reemtsma noch nicht fest. Er lud alle Städte ein, sich zu bewerben. Die Ausstellung «Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944» besteht nun aus neun Räumen, in denen es unter anderem um die Themen Völkermord, Partisanenkrieg oder Kriegsgefangene geht. «Die Neufassung der Ausstellung wird an Stelle der Präsentation einzelner Großschauplätze die Dimension der unterschiedlichen Verbrechen zeigen», sagte Reemtsma. Es werde «keine unkommentierten oder zusammengefügten Bildsequenzen mehr geben», fügte er hinzu. Nach dem Expertengutachten wies die Wehrmachtsausstellung zwar Fehler und Ungenauigkeiten auf, war in ihrer Kernaussage aber richtig und notwendig. Die Ausstellung war seit 1995 von fast 900.000 Menschen in mehreren Städten besucht worden. (bb/AP)