Mit seinem siebten und vorletzten Griff in Topf 3 bescherte der dreifache brasilianische Weltmeister Pele der Schweiz nicht das Wunschlos Deutschland, sondern zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren Nachbar Frankreich.
Der beste Fussballer aller Zeiten zog damit ein Los für die Schweiz, das einige Hoffnungen weckt: Zuletzt spielte die Schweiz gegen den Weltmeister von 1998 und Europameister von 2000 in der abgelaufenen WM-Ausscheidung zweimal unentschieden, wobei vor allem beim 1:1 im Heimspiel in Bern gar ein Sieg möglich gewesen wäre. Die 1:3-Niederlage im dritten Gruppenspiel der EM- Endrunde in Portugal hatte der Schweiz schliesslich das Weiterkommen in die nächste Runde versperrt. Das weckt Revanche-Gelüste.
Respektable Bilanz
Auch die Schweizer Gesamtbilanz gegen die Franzosen ist vielversprechend: In bisher 35 Aufeinandertreffen setzte es 12 Siege, 8 Unentschieden und «nur» 15 Niederlagen ab. In Stuttgart, in unmittelbarer Nähe der Schweizer Grenze könnten die Schweizer diese Bilanz nochmals aufpolieren und damit den Weg in die Achtelfinals weit öffnen. «Bei Frankreich wissen wir, mit wem wir es zu tun bekommen», sagte SFV-Präsident Ralph Zloczower nach der Auslosung, «es hätte unangenehmere Gegner aus Topf 1 gegeben. Ich spiele lieber nochmals gegen Frankreich, als gegen Brasilien oder Argentinien.»
Noch nie gegen Togo und Südkorea
Johan Cruyff hatte der Schweiz mit Togo aus dem zweiten Topf wenigstens einen der von Nationalcoach Kuhn geäusserten Wünsche erfüllt. Gegen die Afrikaner, die erstmals an einer WM teilnehmen, hat die Schweiz noch nie gespielt. «Uns steht viel Arbeit bevor, wenn wir bis zur WM alles über diesen Gegner wissen wollen», weiss Kuhn. Er könnte sich bei YB-Spieler Yao Aziawonou näher über dessen Heimatland erkundigen.
Der dritte, vom deutschen Rekord-Internationalen Lothar Matthäus zugeloste Gegner aus Topf 4 ist für die Schweizer Delegation dagegen kein unbekanntes Blatt: Obwohl die Schweiz auch gegen Südkorea noch nie gespielt hat, sind die Stärken der Asiaten besten bekannt: Vor drei Jahren sorgte Gastgeber Südkorea bei der ersten WM in Asien für viel Furore, als er sich unter dem holländischen Startrainer Guus Hiddink nach Siegen über Italien und Spanien bis in die Halbfinals spielte und erst dort der Türkei nach einem packenden Spiel unterlag.
Ausgeloste Gruppen:
Gruppe A: Deutschland, Costa Rica, Polen, Ekuador.
Gruppe B: England, Paraguay, Trinidad & Tobago, Schweden.
Gruppe C: Argentinien, Elfenbeinküste, Serbien-Montenegro, Holland.
Gruppe D: Mexiko, Iran, Angola, Portugal.
Gruppe E: Italien, Ghana, USA, Tschechien.
Gruppe F: Brasilien, Kroatien, Australien, Japan.
Gruppe G: Frankreich, Schweiz, Südkorea, Togo.
Gruppe H: Spanien, Ukraine, Tunesien, Saudi-Arabien.