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Ungewissheit bei KarstadtQuelle

Dienstag, 28. September 2004 / 16:25 Uhr

Essen - Europas grösster Waren- und Versandhandelskonzern KarstadtQuelle zerschlägt grosse Teile seines Traditionsgeschäftes.

20 000 Angestellte sind vom Kahlschlag betroffen.

Er stellt damit jeden Dritten der 100 000 Beschäftigen vor eine ungewisse Zukunft.

Lediglich 89 der 181 Warenhäuser in Deutschland räumte Konzernchef Christoph Achenbach eine Perspektive unter dem Karstadt-Dach ein, wie er bei der Präsentation des Sanierungsprogramm in Essen sagte.

77 Kaufhäuser mit insgesamt 4200 Beschäftigen könnten verkauft oder vermietet werden. Ganz trennen will sich KarstadtQuelle von den meist auf Kleidung spezialisierten Fachketten.

Unter dem Strich erhält der ohnehin schon gewichtige Versandhandel grössere Bedeutung. Dabei werde das Auslandsgeschäft künftig absoluten Vorrang haben, sagte Auerbach

Expansion geplant

KarstadtQuelle plane mit den Versandtöchtern Neckermann und Quelle eine Expansion nach Mittel- und Osteuropa. Auch das Online-Geschäft und der Spezialversand würden ausgebaut.

Bei den Dienstleistungen sei eine Konzentration auf handelsnahe Dienstleistungen geplant. Das Engagement beim Touristikkonzern Thomas Cook gehöre weiter zum Kerngeschäft.

20 000 betroffen

Die deutsche Gewerkschaft Verdi berfürchtet durch die Abbaupläne einen Verlust von bis zu 10 000 Arbeitsplätzen. "20 000 weitere Angestellte sind von Massnahmen wie Ausgliederungen betroffen", sagte Verdi-Sprecher Folkert Küpers.

Konzernchef Achenbach wollte zur Höhe des Stellenabbaus keine Angaben machen. Der Schweizer Teil des Konzerns bekommt vom Sanierungsprogramm des Konzerns nichts zu spüren.

Das gesamte Sanierungsprogramm kostet nach Achenbachs Worten insgesamt 1,37 Mrd. Euro. Der Konzern schrieb in diesem Jahr tiefrote Zahlen, erhofft sich aber für 2006 ein Ergebnis von 355 Mio. Euro.

(bsk/sda)