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Venezolaner fordern Referendum gegen Chávez

Sonntag, 15. Februar 2004 / 08:12 Uhr

Caracas - Zehntausende sind in Venezuelas Hauptstadt Caracas auf die Strasse gegangen, um einem Referendum gegen den linkspopulistischen Präsidenten Hugo Chávez Nachdruck zu verleihen.

Chavez ist sich sicher, dass viele Unterschriften gefälscht sind.

Die Demonstranten folgten einem Aufruf der Oppositionsbewegung Coordinadora Democrática. Sie stammten Beobachtern zufolge hauptsächlich aus den östlichen Stadtteilen der Mittel- und Oberschichten.

Die Organisatoren hatten entschieden, den Marsch doch nicht bis vor den Sitz der Wahlbehörde zu führen. Diese Route hätte durch einen vor allem von Chávez-Anhängern frequentierten Markt geführt und zu gewalttätigen Zusammenstössen führen können. Der Demonstrationszug wurde von mehreren tausend Nationalgardisten mit Armeefahrzeugen flankiert.

Erst am Freitag hatte die Wahlbehörde die ursprünglich für diesen Tag angekündigte Entscheidung über das Referendum zur Absetzung des Präsidenten verschoben.

Die Wahlbehörde will die von der Opposition vorgelegten Listen mit knapp 3,5 Millionen Unterschriften einer weiteren Überprüfung unterziehen. Laut Verfassung sind für ein Amtsenthebungsreferendum rund 2,5 Millionen Unterschriften nötig.

Chávez versicherte, viele Unterschriften seien gefälscht. Die Opposition wirft dem Präsidenten einen diktatorischen Regierungsstil vor.

(rr/sda)