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Vestas entwickelt Verfahren zum Recycling von Rotorblättern

Freitag, 10. Februar 2023 / 18:04 Uhr

Der dänische Windkraftanlagenhersteller Vestas hat ein neues Recyclingverfahren für Rotorblätter entwickelt, das auf Chemie basiert.

Das Argument der Windkraftgegner - kein Recycling der Rotorblätter - zieht nun auch nicht mehr.

Anstatt die Zusammensetzung der Blattmaterialien zu verändern, setzt Vestas ein chemisches Verfahren ein, um ausgemusterte Blätter zu recyceln. Mit diesem Verfahren würden Änderungen an der Blattkonstruktion und die Entsorgung von Epoxidblättern überflüssig, heisst es in einer Erklärung des Unternehmens.

«In Zukunft können wir alte Epoxidharzschaufeln als Rohstoffquelle betrachten. Wenn sich diese neue Technologie durchsetzt, kann das derzeit weggeworfene Material demontiert und wiederverwendet werden», so Lisa Ekstrand, Vice President bei Vestas.

Aufgrund der Eigenschaften von Epoxidharz ging man bisher davon aus, dass es nicht recycelt werden kann. Daher haben die Hersteller versucht, das Problem des Recyclings durch die Verwendung alternativer Materialien zu lösen. Die Lösung von Vestas basiert auf einem chemischen Prozess, der das Epoxidharz in seine ursprünglichen Bestandteile aufspaltet. Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Aarhus, dem Dänischen Technologischen Institut und Olin entwickelt, den Partnern des CETEC-Projekts, zu dem auch Stena Recycling gehört.

«Das neu entdeckte chemische Verfahren zeigt, dass Turbinenschaufeln auf Epoxidharzbasis, ob in Gebrauch oder auf Mülldeponien, in eine Rohstoffquelle für den Bau neuer Schaufeln verwandelt werden können. Da weit verbreitete Chemikalien verwendet werden, ist eine schnelle Skalierung möglich», so Mie Elholm Birkbak, Expertin für Innovation und Konzepte bei Vestas. Das Ziel ist es nun, eine solche kommerzielle Lösung zu realisieren.

Wind Europe geht davon aus, dass bis 2025 jährlich rund 25.000 Tonnen Rotorblätter das Ende ihrer Lebensdauer erreichen werden.

Vestas hat am 8. Februar auch seinen Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht. Das Unternehmen bestätigte die zuvor veröffentlichten Zahlen mit einem Umsatz von 14,5 Milliarden Euro und einer EBIT-Marge von minus 8 Prozent, bedingt durch Störungen in der Lieferkette, Inflation und höhere Garantierückstellungen. Die EBIT-Marge für das Servicegeschäft war jedoch deutlich positiv.
(fest/news.ch mit Agenturen)