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Villiger will sich im März mit der EU einigen

Sonntag, 2. Februar 2003 / 18:01 Uhr

Berlin - Bundesrat Kaspar Villiger hat im Streit über eine gemeinsame Zinsrichtlinie die Bereitschaft der Schweiz zu einem Kompromiss mit der Europäischen Union (EU) bekräftigt.

Bundesrat Kaspar Villiger.

Ich bin zuversichtlich, dass wir uns einigen, sagt Villiger in einem in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienenen Interview. Dies könne womöglich schon im März gelingen.

Die Schweiz sei bereit, der EU bei der Lösung ihres Zinsbesteuerungproblems zu helfen, obwohl die Regelung den eigenen Standort schwäche. Im Gegenzug erwarten wir in den anderen noch offenen Verhandlungen über Themen wie Zollbetrug, Asyl oder Landwirtschaft rasche Vertragsabschlüsse, sagte Villiger.

Die EU-Finanzminister hatten sich nach jahrelangem Streit auf einen Kompromiss zur grenzüberschreitenden Besteuerung von Zinseinkünften geeinigt. Österreich, Luxemburg und Belgien sollen demnach eine Quellensteuer von zunächst 15 Prozent und ab 2010 von 35 Prozent auf Kapitalerträge von EU-Ausländern erheben, dürfen ihr Bankgeheimnis aber zunächst behalten.

Villiger sagte, die Schweiz sei bereit, die vereinbarten 35 Prozent in der Endstufe zu akzeptieren. Die Schweiz wolle jedoch nicht durch niedrigere Steuersätze auf Zinsen im europäischen Ausland benachteiligt werden.

(bsk/sda)