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Waffenstillstand der Paramilitärs tritt in Kraft

Sonntag, 1. Dezember 2002 / 10:29 Uhr

Bogotá - In dem seit fast 40 Jahren andauernden Bürgerkrieg in Kolumbien ist ein von den ultrarechten Paramilitärs verkündeter Waffenstillstand in Kraft getreten.

Nach einer Erklärung der Vereinigten Selbstverteidigungsgruppen (AUC) vom Freitag sollten die unbegrenzten und einseitigen feindlichen Handlungen ab dem 1. Dezember beendet werden.

Die AUC reagierten damit auf die laufenden Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den linksgerichteten Rebellen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) und des Nationalen Befreiungsheeres (ELN).

Die AUC boten ihrerseits der Regierung Verhandlungen unter Vermittlung der katholischen Kirche an. Diese akzeptierte am Samstag, eine Vermittlerrolle zu übernehmen.

Die ELN und die Regierung von Präsident Alvaro Uribe erklärten gleichzeitig, sie wollten ihre geheimen Friedensverhandlungen fortsetzen. Dabei geht es unter anderem um den Austausch von Geiseln gegen gefangene FARC-Rebellen.

Die ultrarechten AUC haben eine rund 10 500 Mann starke bewaffnete Truppe und kämpfen im kolumbianischen Bürgerkrieg gegen FARC und ELN. Die Paramilitärs wurden vor mehr als zehn Jahren mit Hilfe reicher Grossgrundbesitzer gegründet. Inzwischen finanzieren sie sich im wesentlichen aus Drogengeldern.

(bert/sda)


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