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Wahlen in Serbien mit niedriger Wahlbeteiligung

Sonntag, 3. Oktober 2004 / 17:50 Uhr

Belgrad - Bei der Bürgermeister-Stichwahl in den meisten serbischen Kommunen sowie der Parlamentswahl in der nordserbischen Provinz Vojvodina hat sich eine niedrige Wahlbeteiligung abgezeichnet.

Die Demokratische Partei Serbiens (DSS) von Ministerpräsident Vojislav Kostunica musste vor zwei Wochen eine Niederlage einstecken.

Nach Angaben der Belgrader städtischen Wahlkommission wählten bis 13 Uhr nur 13,34 Prozent der Wahlberechtigten. Das Belgrader nichtstaatliche Zentrums für Freie Wahlen und Demokratie (CESID) meldete in Belgrad bis 14 Uhr eine Beteiligung von rund 15 Prozent gegenüber 16,4 Prozent vor zwei Wochen.

Nach ihrer schweren Niederlage beim ersten Durchgang vor zwei Wochen ist die Demokratische Partei Serbiens (DSS) von Ministerpräsident Vojislav Kostunica ein Bündnis mit der pro-westlichen Demokratischen Partei (DS) von Präsident Boris Tadic eingegangen.

Kopf-an-Kopf-Rennen in Belgrad

Damit soll ein Sieg der ultranationalistischen Serbischen Radikalen Partei (SRS) verhindert werden. Diese war bei der ersten Runde mit rund 27 Prozent der Stimmen auf den zweiten Platz gekommen, nur knapp hinter der DS mit 30 Prozent. An der Wahl teilgenommen hatte nur rund ein Drittel der sechs Millionen Wähler.

Mit Spannung erwartet wird nun vor allem der Ausgang der Stichwahlen in Belgrad und in Novi Sad, der Hauptstadt der Provinz Vojvodina. In der serbischen Hauptstadt wird mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen DS-Spitzenkandidat Nenad Bogdanovic und dem Ultranationalisten Aleksandar Vucic gerechnet.

Es sind die ersten Gemeindewahlen in Serbien seit dem Sturz der Regierung von Slobodan Milosevic. Die Wahlbüros schliessen gegen 20.00 Uhr MESZ.

(rp/sda)