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Wahlverlierer will Proteste bei Nachzählung beenden

Samstag, 15. Juli 2006 / 09:10 Uhr

Mexiko-Stadt - Der bei der mexikanischen Präsidentenwahl unterlegene Kandidat Andres Manuel Lopez Obrador will seine Anhänger zur Ruhe aufrufen, wenn jede einzelne Stimme nachgezählt wird.

Zehntausende Mexikaner sind bereits unterwegs in die Hauptstadt zu einer grossen Demonstration.

Sollte das Wahlgericht seinen Antrag auf eine solche Neuauszählung jedoch ablehnen, werde er den Kampf für seine Ideen fortsetzen, sagte Lopez Obrador in einem Radiointerview. Seine Partei der Demokratischen Revolution (PRD) hat für Sonntag zu einer Massenkundgebung im Zentrum von Mexiko-Stadt aufgerufen.

Zehntausende Mexikaner sind bereits unterwegs in die Hauptstadt. Es dürfte eine der grössten Demonstrationen in Mexiko der vergangenen Jahre werden.

Gericht muss Wahlsieger noch bestätigen

Lopez Obrador hatte die Präsidentenwahl vor knapp zwei Wochen an den Rechtskonservativen Felipe Calderon verloren, der nach dem vorläufigen Endergebnis nur 0,58 Prozentpunkte vorne liegt. Lopez Obrador hat vor dem Wahlgericht angebliche Beweise für einen Wahlbetrug eingereicht.

Das Gericht muss nun bis zum 6. September den Wahlsieger und damit den nächsten Präsidenten offiziell ausrufen. Nach mexikanischem Recht kann die Neuauszählung jeder einzelnen Stimme nur in solchen Wahlkreisen angeordnet werden, in denen Wahlbetrug oder Unregelmässigkeiten nachgewiesen wurden.

(lg/sda)


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