Nach seiner Fahrt durfte Cuche mit Berechtigung darauf hoffen, als erst zweiter Fahrer nach Franz Klammer, der vor 31 Jahren zwei Abfahrten für sich entschieden hatte, in Val Gardena am gleichen Wochenende zwei Rennen zu gewinnen.
Der Romand hatte nach seiner Fahrt die Konkurrenz gleich um 74 Hundertstel hinter sich gelassen.
Verdienter Sieg
Doch einer war an diesem Tag noch einen Tick besser: Michael Walchhofer. Der Weltmeister von 2003 verdiente sich seinen zweiten Saisonsieg nach jenem in Beaver Creek redlich.
Walchhofer hatte auf der Saslong zwar 2004 den Super-G für sich entschieden, in der Abfahrt musste er sich aber viermal, nämlich 2001, 2002, 2003 und 2005, mit Platz 2 bescheiden.
Der Salzburger war der einzige Österreicher, der zu überzeugen vermochte. Der Zweitbeste aus dem ehemals hoch überlegenen ÖSV-Team war Klaus Kröll als Neunter.
Cuche seinerseits durfte sich mit der Führung in der Weltcup-Gesamtwertung trösten. Er liegt nun 12 Punkte vor dem bisher führenden Benjamin Raich. Der Pitztaler hatte auf den Start in der Abfahrt verzichtet.
Überraschender Amerikaner
Das Podest neben Walchhofer und Cuche komplettierte überraschend Scott Macartney, der zuvor den 8. Platz vom vergangenen Dezember in Beaver Creek (USA) in der Abfahrt als Bestergebnis ausgewiesen hatte. Seine einzige Klassierung in den ersten drei hatte Macartney im Januar 2006 im Super-G in Garmisch erreicht.
Der 5. Platz stellt für Ambrosi Hoffmann nach Rang 6 im Super-G in Lake Louise (Ka) das zweite Topergebnis des Winters dar. An die Saslong hatte Hoffmann unterschiedliche Erinnerungen. Vor zwei Jahren belegte er Platz 3 im Super-G, seine letzte Klassierung unter den ersten drei. Im vergangenen Winter stürzte Hoffmann im Super-G, zog sich Prellungen am Rücken und eine leichte Gehirnerschütterung zu und musste hernach eine kurze Pause einlegen.
Macartney sprang mit seinem Coup für seine weit höher kotierten Landsleute in die Bresche. Bode Miller musste sich mit Rang 8 begnügen. Noch schlimmer erging es Vorjahressieger Steven Nyman. Dessen Auftritt dauerte lediglich ein paar Sekunden. Nyman produzierte kurz nach dem Start eine veritable Bauchlandung. Zu den Gestürzten zählte auch Silvan Zurbriggen.
Rangliste:
1. Michael Walchhofer (Ö) 1:56,70. 2. Didier Cuche (Sz) 0,18 zurück. 3. Scott Macartney (USA) 0,56. 4. Erik Guay (Ka) 0,84. 5. Ambrosi Hoffmann (Sz) 0,92. 6. Manuel Osborne-Paradis (Ka) 0,97. 7. Andrej Jerman (Sln) 1,13. 8. Bode Miller (USA) 1,15. 9. Klaus Kröll (Ö) 1,26. 10. Andreas Buder (Ö) 1,28. 11. Hans Olsson (Sd) 1,37. 12. Didier Défago (Sz) 1,42. 13. Christoph Gruber (Ö) 1,54. 14. Kurt Sulzenbacher (It) 1,59. 15. Marco Büchel (Lie) 1,90.
Ferner: 23. Hermann Maier (Ö) 2,12. 26. Konrad Hari (Sz) 2,37. 28. Tobias Grünenfelder (Sz) 2,48. 38. Cornel Züger (Sz) 2,84. 45. Hannes Reichelt (Ö) 3,12. - 58 Fahrer gestartet, 54 klassiert.
Ausgeschieden u.a.: Silvan Zurbriggen (Sz), Michael Bonetti (Sz), Steven Nyman (USA).