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Weinschule: Was ist eine Assemblage, was eine Cuvée?

Mittwoch, 3. Juni 2009 / 11:09 Uhr
aktualisiert: 13:21 Uhr

Die Begriffe Assemblage und Cuvée stiften manchmal mehr Verwirrung als Klarheit. Denn im französischen Sprachgebrauch werden sie anders angewandt als im Deutschen.

Wird der Wein verschnitten spricht man im Deutschen von einer Assemblage oder Cuvée.

Im deutschsprachigen Raum werden der Begriff Cuvée und das Synonym Assemblage für einen Verschnitt aus verschiedenen Rebsorten, Jahrgängen oder Lagen verwendet. Nicht so in Frankreich. Cuvée stammt vom französischen Cuve (Bottich oder Weinbehälter) und bezeichnet eigentlich eine bestimmte Menge Wein in einem Gefäss. Demnach wird im Französischen jeder separat abgefüllte Wein, als Cuvée – im Sinne von Abfüllung – bezeichnet. Die Zusammenstellung der Cuvée wird in Frankreich als Assemblage bezeichnet. Werden einfache Weine verschnitten, sprechen die Franzosen von einer Coupage.

Sonderfall Champagner

In der Champagne versteht man unter Cuvée (auch Tête de Cuvée) noch mal etwas anderes: Cuvée bezeichnet dort den Mostertrag des ersten Pressvorganges, der die beste Qualität ergibt. Ausserhalb der Champagne versteht man unter Tête de Cuvée das beste Fass oder die besten Partien einer Ernte, die es dann in einer Sonderabfüllung gibt. Eine Cuvée de Prestige wird fast ausschliesslich in der Champagne gebraucht und bezeichnet einen Champagner aus einem ganz besonderen Jahrgang oder das Spitzenprodukt des Hauses.

Weshalb wird Wein überhaupt verschnitten?

Verschnitten wird entweder im Most-Stadium oder mit fertigen Weinen. Üblicherweise stellt eine Rebsorte den Hauptanteil von mindestens 50 Prozent und definiert so den Charakter des Weins. Ziel einer Assemblage ist, ein hochwertigeres Endprodukt zu erhalten. Gründe können wirtschaftlicher als auch geschmacklicher Natur sein. Verlaufen beispielsweise Blüte und Reife einer Rebsorte nicht befriedigend, können andere Rebsorten dies ausgleichen. Eine Assemblage besteht in der Regel aus zwei bis höchstens fünf Rebsorten. Es gibt aber auch Extrembeispiele wie den Châteauneuf-du-Pape mit bis zu 13 Sorten.

Die Weinschule entsteht in Zusammenarbeit von waskochen.ch und denner.ch.

(waskochen.ch)