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Weltmeisterschaften: Maria Mutolas letzte WM-Medaille

Sonntag, 9. März 2008 / 20:32 Uhr

Die Russin Jelena Sobolewa krönte mit einem Weltrekord über 1500 Meter die Hallen-Weltmeisterschaften in Valencia. Die langjährige 800-m-Dominatorin Maria Mutola gewann mit Bronze ihre wohl letzte Medaille an einem Grossanlass.

Maria Mutola hat wohl ihre letzte Medaille geholt. (Archivbild)

In der Regel geraten an Meisterschaften die Mittelstreckenläufe zu taktischen Angelegenheiten. Nicht so im 1500-m-Lauf der Frauen. Jelena Sobolewa steigerte ihren eigenen Weltrekord um 0,34 Sekunden auf 3:57,71 Minuten.

In einem überragenden Rennen mit Teamkollegin Julia Fomenko sicherte sie sich erstmals Gold bei einer internationalen Meisterschaft. Die in Lausanne ansässige Maryam Yusuf Jamal vermochte die Pace der Russinen bald einmal nicht mehr zu halten.

Im Finish stärker als Martinez

Sie stellte in 3:59,79 Minuten aber gleichwohl einen Asienrekord auf. Im Kampf um Bronze musste sich die frühere Asylbewerberin der Schweiz noch um vier Hundertstel der Äthiopierin Gelete Burka geschlagen geben.

In ihrer letzten Hallensaison holte Maria Mutola mit Bronze wohl das Maximum heraus. Sie lief lange an der Spitze, ehe Tetjana Petljuk (Ukr) und anschliessend auf der Innenbahn die spätere Überraschungssiegerin Tamsyn Lewis (Au) mühelos an ihr vorbeizogen. Im Finish konnte Mutola immerhin die Spanierin Mayte Martinez in Schach halten.

US-Männerstaffel unbesiegt

Von den je zwei Athletinnen und Athleten, die sowohl als Titelverteidiger wie auch als Freiluft-Weltmeister von Osaka antraten, reüssierten nur die Frauen. Meseret Defar und Jelena Isinbajewa erreichten nebst Gold in Moskau 2006, Osaka 2007 und Valencia zusätzlich den Hattrick an den Hallen-WM.

Stabhochspringer Brad Walker (USA) wurde vom Russen Jewgeni Lukjanenko bezwungen, Kugelstösser Reese Hoffa (USA) war bereits am Freitag an Landsmann Christian Cantwell gescheitert. Bei den letzten drei Höhepunkten unbesiegt blieb auch die 4x400-m-Männerstaffel aus den USA.

Sebrles Zukunft ungewiss

Ihr Gold von Osaka bestätigen nebst Defar, Isinbajewa, Liu Xiang und der US-Staffel auch Dreispringerin Yargelis Savigne sowie Kugelstösserin Valerie Vili (Neus) und Hochspringer Blanka Vlasic (Kro).

Der 33-jährige Zehnkampf-Olympiasieger, Weltrekordhalter und Weltmeister Roman Sebrle musste den Siebenkampf nach fünf Disziplinen aufgeben. Der Tscheche erlitt beim Rennen über 60 m Hürden eine Achillessehnen-Verletzung und wurde auf einer Tragbahre aus der Halle gebracht. Ob er seine Karriere fortsetzen kann, lässt sich noch nicht abschätzen.

Die Goldmedaillen-Gewinner/innen:
3. Tag. Männer. 400 m: 1. Tyler Christopher (Ka) 45,67 (JWB). -- 800 m: 1. Abubaker Kaki Khamis (Sud) 1:44,81 (JWB). -- 3000 m: 1. Tariku Bekele (Äth) 7:48,23. -- Stab: 1. Jewgeni Lukjanenko (Russ) 5,90 (JWB). -- Drei: 1. Phillips Idowu (Gb) 17,75 (JWB). -- Siebenkampf: 1. Bryan Clay (USA) 6371/JWB (60 m 6,71/Weit 7,75/Kugel 16,21/Hoch 2,09/60 m Hürden 7,86/Stab 5,00/1000 m 2:55,64). -- 4x400 m: 1. USA (Davis, Torrance, Nixon, Willie) 3:06,79 (JWB).

Frauen. 400 m: 1. Olesja Sikina (Russ) 51,09 (JWB). 800 m: 1. Tamsyn Lewis (Au) 2:02,57. -- 1500 m: 1. Jelena Sobolewa (Russ) 3:57,71 (WR, zuvor Sobolewa 3:58,05 2008). -- Weit: 1. Naide Gomes (Por) 7,00 (JWB). -- Kugel: 1. Valerie Vili (Neus) 20,19. -- 4x400 m: 1. Russland (Guschtschina, Lewina, Nasarowa, Sikina) 3:28,17 (JWB).

(tri/Si)