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Westschweizer erwirbt illegal über 600 Tiertrophäen

Sonntag, 23. März 2008 / 17:55 Uhr
aktualisiert: 24. März 2008 / 08:44 Uhr

Lausanne - Schweizer Zollfahnder haben bei einem Westschweizer Sammler hunderte Trophäen geschützter Wildtiere beschlagnahmt. Der Mann hatte über 600 Objekte aus allen Kontinenten erworben und zum Teil weiterverkauft. Ihm droht nun eine saftige Busse.

Die Haut einer Python hat auch in der Wohnung des Verdächtigten gelegen.

Die Ermittlungen zu dem Fall hätten drei Jahre gedauert, bestätigte Walter Pavel, Informationsbeauftragter der Eidgenössischen Zollverwaltung, einen Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Matin dimanche». Rund 300 Sammelstücke wurden im September in der Wohnung des Verdächtigten gefunden.

Es soll sich um den grössten bisher in der Schweiz aufgedeckten Handel mit verbotenen Tiertrophäen handeln. In der Wohnung in der Westschweiz entdeckten die Fahnder Felle mehrerer Grossraubtiere, eine Python-Haut, Panzer von Schildkröten, Nilpferd-Zähne, rund 100 Elfenbein-Statuetten und sogar ein Krokodil.

Rund 200 dieser Objekte waren illegal importiert worden. Der Sammler sagte, er sei seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Tier- und Naturliebhaber. Ermittlungen ergaben, dass er innerhalb von knapp vier Jahren über 600 Tiertrophäen im Gesamtwert von 100'000 Franken erworben hatte.

Rund 350 Objekte soll er illegal weiterverkauft haben. Mit rund 100 Personen soll er mit Tiertrophäen gehandelt haben. Seine Bestellungen gab er meist im Internet auf und liess sich die Ware per Post liefern. Auf den Paketen wurden jeweils falsche Angaben zum Inhalt gemacht.

(dl/sda)