Zahl getöteter Palästinenser steigt auf 48 Sonntag, 5. November 2006 / 14:00 Uhr aktualisiert: 22:44 Uhr
Gaza - Ungeachtet internationaler Kritik hat die israelische Armee am Wochenende ihre Offensive gegen militante Palästinenser im Gazastreifen fortgesetzt.
 Nach palästinensischen Medienberichten kam ein palästinensischer Zivilist ums Leben.
Seit Beginn des Vorstosses am Mittwoch wurden mindestens 48 Menschen getötet.
Das palästinensische Gesundheitsministerium sprach zudem von mehr als 200 Verletzten. Allein am Samstag wurden nach palästinensischen Angaben neun Palästinenser getötet. Unter den Opfern seien ein Kind und ein Jugendlicher gewesen, hiess es.
Zentrum der Auseinandersetzungen war nach wie vor die nördliche 30´000-Einwohner-Stadt Beit Hanun. Über den grenznahen Ort wurde Anwohnern zufolge am Samstag faktisch eine Ausgangssperre verhängt. Die Armee sagte dagegen, weder sei die Stadt besetzt noch gebe es ein offizielles Ausgangsverbot.
Am fünften Tag der Operation, wurden nach palästinensischen Angaben bei Beit Hanun und nahe Dschabalja vier palästinensische Kämpfer getötet.
Raketenbeschuss Israels zu stoppen
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sagte während der wöchentlichen Kabinettssitzung, das einzige Ziel des Einsatzes sei es, den Raketenbeschuss Israels zu stoppen. Auch am Sonntag traf ein Geschoss Israel.
Israel habe keineswegs vor, den Gazastreifen wieder zu erobern oder dort länger zu verbleiben. Die Operation habe ein Zeitlimit, «aber wir werden nicht verkünden, wann sie endet», sagte Olmert.
Sowohl vor Ort wie auch international gab es Proteste gegen das israelische Vorgehen. Die finnische EU-Ratspräsidentschaft zeigte sich «hochgradig beunruhigt» über das Ausmass der Gewalt und warf Israel Unverhältnismässigkeit vor. Frankreich und Grossbritannien riefen Israel zur Zurückhaltung auf. Die USA verteidigten dagegen das Vorgehen der israelischen Armee als Massnahme zum Selbstschutz.
(smw/sda)
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