Zigarette kostet irischen Politiker seinen Job Donnerstag, 1. April 2004 / 16:20 Uhr
Dublin - Wenige Tage nach seinem Inkrafttreten hat das irische Rauchverbotsgesetz einen Oppositionspolitiker um seine Karriere gebracht. John Deasy wurde als Sprecher entlassen, nachdem er in einer Parlamentsbar demonstrativ Zigaretten geraucht hatte.
Irland hat seit Montag Europas schärfstes Rauchverbotsgesetz.
Deasy habe mit seiner Rauchaktion absichtlich provozieren wollen, teilte eine Sprecherin der oppositionellen Fine-Gael-Partei mit. In einem Telefonat mit Parteichef Enda Kenny habe Deasy erklärt, er habe um das Öffnen einer Tür ins Freie gebeten, um in der Parlamentsbar rauchen zu können.
Als dies abgelehnt wurde, habe er sich trotzdem eine Zigarette angezündet. Der Schritt täte ihm sehr leid, sagte Kenny in Dublin. Sein Sprecher fügte aber hinzu, Kenny sei äusserst wütend über den Abgeordneten gewesen. John ging einfach einen Schritt zu weit.
Am Montag war in Irland Europas schärfstes Rauchverbotsgesetz in Kraft getreten, das Zigaretten und anderes Qualmwerk weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt: Das Rauchverbot gilt für Restaurants, Pubs und Arbeitsplätze.
In Irland, wo jeder vierte der 3,9 Millionen Einwohner raucht, sterben jedes Jahr rund 7000 Menschen an nikotinbedingten Krankheiten.
(rr/sda)
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