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Zürcher Stadträtin Stocker verabschiedet sich

Donnerstag, 10. Juli 2008 / 13:33 Uhr

Zürich - Nach 14 Jahren in der Stadtzürcher Exekutive hat sich Sozialvorsteherin Monika Stocker offiziell von den Medien verabschiedet. Die 60-Jährige liess dabei den Wandel der Stadt Revue passieren.

In den letzten rund zwei Jahren geriet Stocker immer wieder unter Medienbeschuss.

Als die Grüne Mitte der Neunzigerjahre in den Stadtrat gewählt wurde, ging es der grössten Schweizer Stadt gar nicht gut. Tiefrote Zahlen, eine offene Drogenszene, «unendlich viele Asylsuchende», so Stocker, und explodierende Zahlen von Sozialfällen machten dies deutlich sichtbar.

Stocker leitete einen tiefgreifenden Umbau des zuvor verzettelten, unübersichtlichen Sozialdepartementes ein. Zuständigkeiten wurden geklärt, Doppelspurigkeiten beseitigt, Abläufe gestrafft. Die Veränderungen sorgten intern für grosse Verunsicherung, die sich inzwischen jedoch weitgehend gelegt hat.

In den letzten rund zwei Jahren geriet Stocker immer wieder unter Medienbeschuss. Es ging vorab um Sozialhilfemissbrauch: Einzelfälle von krass missbräuchlichem Bezug von Sozialhilfegeldern wurden zum Anlass genommen, die Amtsführung Stockers generell in Frage zu stellen.

Die Kampagne der «Weltwoche» habe sie «einige Substanz gekostet», sagte Stocker, die Anfang Jahr einen Zusammenbruch erlitten hatte und mehrere Wochen ausgefallen war.

Lange wehrte sie sich gegen den Einsatz von Sozialinspektoren, welche allfällige Missbräuche aufdecken sollen. Seit einem Jahr sind Inspektoren im Einsatz - erfolgreich, wie auch Stocker im Nachhinein einräumt. Sie habe die Missbrauchs-Thematik immer ernst genommen, sagte sie. Bloss habe sie ihr nicht den gewaltigen Stellenwert gegeben wie andere.

(fest/sda)


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