Zusammenstösse bei Protesten in Iran Mittwoch, 18. Juni 2003 / 13:06 Uhr
Teheran - Bei den seit Tagen andauernden Protesten gegen die iranische Führung haben sich Demonstranten und Polizisten in mehreren Städten gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. In der Hauptstadt Teheran demonstrieren erneut Tausende friedlich.
 Proteste in Iran. (Archiv)
In Kerman im Südosten des Landes setzte die Polizei Tränengas gegen Steine werfende Demonstranten ein. Mehrere Menschen seien verletzt worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur IRNA. Auch im südöstlichen Jasd hätten Demonstranten die Sicherheitskräfte mit Steinen und Ziegeln beworfen.
In der nordwestlichen Stadt Tabris kam es ebenfalls zu Zusammenstössen. Dort wurden laut IRNA in den vergangenen zwei Tagen etwa 90 Menschen festgenommen. Aus Maschad im Nordosten des Landes wurden 30 Festnahmen gemeldet. Nach offiziellen Angaben sind seit dem Beginn der Proteste vor einer Woche damit inzwischen mindestens 370 Menschen festgenommen worden.
In der Hauptstadt Teheran gingen am späten Dienstagabend erneut einige tausend Menschen gegen die Führungsspitze auf die Strasse. Wie bereits am Vorabend fielen die Proteste aber deutlich ruhiger aus als in den sechs Tagen zuvor. Dies berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP.
Nach blutigen Zusammenstössen radikaler islamischer Gruppen mit protestierenden Studenten schlug die Teheraner Führung einen zurückhaltenderen Kurs ein.
In zwei offenen Briefen verurteilten iranische Palamentarier am Dienstag zugleich die Unterstützung der USA für die Proteste und stärkten Präsident Mohammed Chatami im Atomstreit mit Washington den Rücken. Die USA, EU und die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatten zuletzt ihren Druck auf Iran erhöht, sein Atomprogramm einzustellen.
(fest/sda)
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