Zwei Kosovaren in Genf wegen Mordes schuldig gesprochen Mittwoch, 16. Februar 2000 / 19:33 Uhr
Genf - Ein Genfer Geschworenengericht hat am Mittwoch zwei
Kosovo-Albaner wegen der Tötung eines Serben schuldig gesprochen.
Ein dritter angeklagter Kosovare wurde freigesprochen. Das
Strafmass ist noch nicht bekannt.
Die beiden Verurteilten wurden für schuldig befunden, im März
1999 in Genf vor der UNO zusammen mit Landsleuten eine Gruppe
Serben angegriffen und dabei einen 40-jährigen serbischen
Familienvater getötet zu haben.
Der Serbe erhielt mit einem Schraubenzieher einen tödlichen
Stich ins Herz. Er lebte seit 1982 in Lausanne und hinterlässt
neben der Ehefrau zwei Töchter im Alter von sechs und zwölf Jahren.
Die Geschworenen kamen zum Schluss, die Serben, die von einer
Kundgebung gegen die Nato-Bombardements zur ihren Autos
zurückkehrten, hätten den Angriff der Kosovaren in keiner Weise
provovoziert.
Von den drei Angeklagten hatte nur einer zugegeben, am Tatort
gewesen zu sein. Er habe die vier Serben nicht angegriffen, sondern
sich nur verteidigt. Die beiden anderen, 19- und 22-jährig, wiesen
alle Anschuldigungen zurück.
(sda)
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